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5 typische Beziehungsprobleme sensibler Menschen – und wie du sie loswirst

Beziehungsprobleme - so wirst du sie los

Es ist schon ziemlich lange her, da steckte ich in einer Beziehung, die mir gar nicht guttat. Während wir anfangs noch wie siamesische Zwillinge zusammenklebten, schlich sich bei mir irgendwann ein Gefühl des Unwohlseins ein, was sich in den kommenden Monaten unseres Beisammenseins verstärkte. Damals wusste ich noch nicht, dass ich als sensibler Mensch in Beziehungsdingen auf ein paar Dinge verstärkt achten sollte. Was genau ich damit meine, möchte ich dir heute gerne nahebringen.

Die traurige Geschichte meiner Beziehung ist an dieser Stelle schnell erzählt: Damals gab es ein paar Dinge, die mich an meinem Partner störten. Ich sprach sie immer wieder an, stieß jedoch auf taube Ohren.

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, die Probleme anzusprechen, weil sie sich sowieso immer aufs Neue wiederholten.

Die Folge:

Ich resignierte und zog mich innerlich zurück.

Soll er doch machen, wie er will – bockte ich und ließ die Sache los. Doch dass ich damit nicht nur die Sache an sich, sondern auch ihn losließ, wurde mir erst ein Jahr später, als unsere Beziehung komplett am Ende war, bewusst.

Dazwischen stellte ich fest, dass ich mich schimpfen und verletzen ließ, jede Form von Körperkontakt vermied und ihn plötzlich ganz und gar aus meinem Leben ausschloss (d.h. ihm gar nicht mehr mitteilte, was mich so bewegte – und zwar weder die positiven noch die negativen Dinge).

Vor lauter Unglück blieb mir irgendwann der Hunger weg und ich nahm immer mehr ab. Auch überlegte ich mir in Dauerschleife, wie es wohl wäre, ohne ihn zu sein – scheute jedoch die Folgen, die sich aus einer Trennung ergeben würden. Als ich jedoch eines Abends solange in der Badewanne hockte, bis das Wasser kalt war und ich überhaupt keinen Sinn mehr drin sah, hinauszusteigen, wusste ich, dass ich etwas verändern musste.


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Jetzt ging es um MICH, um meine Gesundheit. Und nicht mehr um ihn.

Also beendete ich die Beziehung, was sowohl für ihn als auch für mich bis heute wohl zu den schmerzhaftesten Erinnerungen überhaupt gehört.    

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich bereue nicht, dass ich Schluss gemacht habe, nur ist mir heute klar, dass ich meinen damaligen Partner wohl in vielen Dingen zu Unrecht beschuldigt habe - was nicht zuletzt an meiner sehr sensiblen Art liegt, Beziehungen zu führen.

Klar hat auch er seinen Teil dazu beigetragen – da können wir uns beiden an die Nase fassen.

Trotzdem möchte ich dir heute den Part in der Beziehung schildern, den ICH SELBST vielleicht positiv verändern hätte können.

Man darf nicht vergessen:

Die Verhaltensweisen und Gefühle des ANDEREN hast du ja NIE in der Hand.

Also, kommen wir zu den Problemen, an denen ICH mit seiner Unterstützung vielleicht hätte schrauben können:


Beziehungsprobleme & perfektionistische Ansprüche

Wenn du ein empathischer Mensch bist und eine Beziehung führst, hast du möglicherweise ein Idealbild vor Augen, wie deine Partnerschaft ablaufen soll. Ich beispielsweise erwartete, dass mein Partner mir all meine Wünsche von den Augen abliest, immer sofort weiß, wie ich mich fühle, all meine Bedürfnisse blind erahnt usw.

Solltest du ebenso ticken wie ich, kann ich dir nur wärmstens raten:

Schraube deine perfektionistischen Erwartungen bitte auf ein realistisches Maß herunter.

Weißt du, dein Partner ist nicht perfekt, genauso wenig wie du. Er wird nicht blind wissen, was in dir vorgeht oder was du für Vorstellungen hast, sonst wäre er Hellseher.

Auch ist es nicht seine Aufgabe, all deine Vorstellungen blind zu erfüllen. Bedenke, dass auch er ein Mensch mit Stärken und Schwächen ist, wahrscheinlich hat er sogar ebenso gewisse Erwartungen an dich.

Mein Tipp:

Eignet Euch BEIDE ein gewisses Maß an Toleranz für den anderen an.

Vielleicht schafft ihr es ja, in Grundsatzfragen den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und Euch auf dieser Ebene zu verständigen.

Mit einem liebenden Auge betrachtet können so auch Schwächen (übrigens genauso wie nicht zu vergessende Vorzüge!) Teil der Beziehung sein, ohne sie gleich in ihren Grundfesten zu erschüttern.


Beziehungsprobleme & starkes Zuwendungsbedürfnis

Viele Feinfühlige sehnen sich nach Harmonie und Nähe in jeglicher Form. Ein Streit oder Unausgesprochenes kann sie in den Wahnsinn treiben und zu großen Selbstzweifeln führen. Bei mir wurde es beispielsweise immer kritisch, wenn mein Partner mitten in einer Diskussion plötzlich ging und meinte, er brauche jetzt Zeit für sich.

Dieses Verhalten konnte und wollte ich nicht tolerieren – also schimpfte und tobte ich, wollte das Problem so schnell wie möglich geklärt haben und lief ihm überall hin nach, um ihn zu konfrontieren.

Selbsterklärend, dass das unseren Twist nur noch verschlimmerte.

In meiner damaligen Beziehung führte das zum Beziehungsende, heute gehe ich anders mit solchen Situationen um:

Mir ist klar, dass ich insgesamt ein wenig gelassener sein muss.

Habe ich z.B. mit meinem Partner eine Unstimmigkeit und er fordert mitten im Gespräch eine Auszeit, akzeptiere ich das und sage: „Okay, wann klären wir die Sache dann?“

D.h. wir treffen uns zu einem festgelegten Zeitpunkt wieder und können (hoffentlich!) ohne ausufernde Gefühlswallungen das Problem ausdiskutieren.

In der Zwischenzeit gehe ich eine Runde spazieren oder treibe Sport, um mich abzureagieren (kein Witz: Ich habe auch schon Autoreifen montiert, nur um emotional runterzukommen!!)

Zugegeben, diese gemäßigte Reaktion fällt mir immer noch schwer, trotzdem bin ich gefestigt genug, dass ich dem anderen den Wunsch mittlerweile zugestehen kann.


Beziehungsprobleme & ausgeprägte Verletzbarkeit

Feinfühlige reagieren ausgesprochen sensibel auf in ihren Augen unsensible Verhaltensweisen, Mimik oder Gestik des Partners. Mein Freund musste damals nur in Gedanken versunken sein und nicht sofort auf mich reagieren, da unterstellte ich ihm schon mangelnde Liebe. Es kann wirklich anstrengend für beide sein, wenn man es hier nicht schafft, hier eine etwas neutralere Sichtweise zu bekommen.

Mein Tipp:

Gestehe dem anderen zu, dass er ein eigenes Leben

(und damit verbundene, eigene Gefühle auf ihn betreffende Ereignisse) hat

und bringe nicht jede seiner Reaktionen

sofort mit dir oder Eurer Liebe in Verbindung.

Manchmal ist dein Gegenüber vielleicht einfach nur müde von der Arbeit, krank oder in Gedanken versunken und reagiert unabsichtlich nicht so, wie du es dir in diesem Moment wünschst.

Anstatt dich gekränkt in dein Schneckenhaus zurückzuziehen könntest du ihn alternativ z.B. fragen, ob mit ihm alles okay ist.


Beziehungsprobleme & fehlende Kommunikation

Paare in Beziehungskrisen schweigen sich oft nur noch an oder reiben sich im Streit auf. Beides ungut, dabei ist gerade eine offene Kommunikation und interessiertes Zuhören die absolute Basis für eine gute Beziehung.

In meiner damaligen Partnerschaft zog ich mich irgendwann total zurück und vermied jegliche Diskussion.

Da jedes Gespräch nur neuerliche Verletzungen mit sich brachte, schob ich dem Ganzen also einen Riegel vor – und bereitete unbewusst weiteren Nährboden für das Scheitern unserer Beziehung.

Kennst du das vielleicht auch? Dein Partner sagt etwas, du interpretierst unbewusst etwas hinein und reagierst dann auf das, was du interpretiert hast (Achtung: NICHT auf die ursprünglich getroffene Aussage!). Das ist sehr wichtig zu unterscheiden.

Mein Tipp, um dies zu vermeiden:

Lass deinen Partnerbitte ausreden,

höre ihm zu und erwidere:

„Du hast gerade das und das (Wiederholung der Aussage) gesagt,

ich habe das so und so verstanden (DEINE Interpretation) – ist das richtig?“

So bekommt dein Gegenüber die Chance, eine möglicherweise irrtümlich von dir getroffene Annahme zu korrigieren und du wirst nicht unnötig verletzt.

Ich gebe zu, das nervt anfangs ein wenig, doch die Mühle lohnt sich.

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Beziehungsprobleme & mangelnder Raum für Rückzug

Sensible Menschen BRAUCHEN Rückzugsmöglichkeiten – egal ob sie Single sind oder in einer Beziehung leben. Früher als ich mich noch nicht so gut kannte, war mir das nicht bewusst. Ich verzehrte ich mich nach meinem Partner, dachte ständig an ihn und lechzte nach jedem Moment des gemeinsamen Beisammenseins.

Heute ist geht es mir oft noch genauso, trotzdem genieße ich auch unglaublich die Zeiten, in denen ich mich zurückziehen kann.

In unserem Wohnumfeld gibt es beispielsweise einen Raum, der nur für mich bestimmt ist. Hier kann ich in Ruhe in Büchern schmökern, Tee trinken, in Gedanken schwelgen – was mir eben guttut.

Auch kommt es des Öfteren vor, dass ich besonders in der Nacht Ohropax trage, um meine Ruhe zu haben – ebenfalls ein Rückzug in mich selbst.

Darüber hinaus habe ich hier und da auch schon mal eine Nacht im Hotel verbracht: Nicht weil wir gestritten haben, sondern nur um mich zu verwöhnen und in Ruhe zu schreiben.

Deswegen mein letzter Tipp für eine gute Beziehung:

Schaffe dir regelmäßig Raum und Zeit für dich selbst.

So, das waren sie, meine ganz persönlichen Lösungen für die häufigsten Beziehungsprobleme sensibler Menschen.

Mir ist klar, dass meine Lösungen nicht pauschal auf jeden übertragbar sind, dafür sind wir Menschen viel zu verschieden.

Mein Ziel war es, dir nahezubringen, was ich persönlich aus diesen Problemen gelernt habe – ob du es als Inspiration nutzt oder nicht bleibt natürlich immer deine geschätzte Entscheidung.

Ach ja, bevor ich es vergesse! Ein ganz tolles Buch zu dieser Thematik ist *„Die Liebe empathischer Menschen: Die Gratwanderung zwischen wahrer Liebe und seelischen Verletzungen“ von Luca Rohleder.

Vielleicht hast du ja Lust, tiefer in dieses Thema einzutauchen?

Alles Gute und bis bald!

Deine Nicole

P.S. Magst du mir vielleicht deine Erfahrungen berichten? Ich bin gespannt!

Es geht letztendlich einzig und allein darum, sich...
Bis zur totalen Erschöpfung - und wieder heraus

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