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Die Liebe trägt mich... von Dr. Augustine Zottl oder Chicolina – Mirjam Avellis

Mirjam Avellis - eine Frau, die die Liebe trägt...

Mirjam Avellis ist Sozialpädagogin, Yogalehrerin, Humorcoach, Rednerin, freie Performance Künstlerin, Gründerin des in Regensburg gut bekannten Vereins „Scants of Grace“ und Klinikclownin.

Ihr Lebensweg ist beileibe kein „gerader“ und wahrscheinlich gerade deswegen so erfüllt bzw. erfolgreich. Grund genug, sie persönlich zu ihrem Leben und ihrer Arbeit zu befragen.

 

Es ist ein sonniger Tag, als ich Mirjam auf ihrem wunderschönen Anwesen in der Nähe von Regensburg besuche. Als sie vor mir sitzt, leuchten ihre blauen Augen und man sieht ihr sofort an, dass sie Spaß daran hat, mir ein wenig von sich zu erzählen. Ihr Leben ist weiß Gott nicht langweilig, ganz im Gegenteil.

Als Dr. Augustine Zottl spielt Mirjam schon seit knapp 20 Jahren bei den Klinikclowns e.V., (der Verein hat dieses Jahr Jubiläum) und besucht unermüdlich kranke Kinder in Kliniken und Menschen in Altenheimen. Warum ich Mirjam besuche? Weil sie für mich in Vorbild ist. Sie verdient Geld mit dem, was sie liebt – nicht selbstverständlich in der heutigen Zeit.

Natürlich will ich als Erstes von ihr wissen, was ihr an ihrer Arbeit so gut gefällt. Da muss sie gar nicht lange nachdenken, es sprudelt nur so aus dieser wunderbar lebhaften Person heraus:

Das mit den Klinikclowns ist eine wundervolle Arbeit, die mein Herz erfüllt. Nein, noch besser: Es ist wirklich Berufung für mich – hier kann ich Soziales und Kreatives verbinden. Ich liebe diese Arbeit, sie erfüllt mein Herz – was für ein Geschenk!!!

„Wie kamst du eigentlich dazu?“, frage ich nach. „Die Arbeit als Klinikclown wird ja gewöhnlich nicht vom Arbeitsamt ausgeschrieben, oder?“

Mirjam grinst und lässt ihren Blick einen Moment in dem von sattem Grün getränkten Garten schweifen.

Weißt du, irgendwie hat es mich schon immer zum Zirkus – zum Abenteuer, zur Künstlerwelt gezogen, so führten meine Wege über ein Jura- und einem Sozialpädagogikstudium dann doch dahin, dass ich schließlich als frei schaffende Künstlerin meinen Lebensunterhalt verdiene.

Zur Clownerie kam ich, weil ich damals bei einem Casting mit 2 anderen unter 30 Personen ausgewählt wurde.

Als ich dann das erste Mal in einen Einsatz ging, war mir sofort klar: DAS IST ES! Ich wollte unbedingt dabei bleiben, weil es bei der Tätigkeit nicht nur um Kreativität, sondern vielmehr auch um Intuition, Menschenliebe und um Geben und Nehmen geht.

Menschen zu begeistern ist die Gabe, die mir in die Wiege gelegt wurde. Eine Dame im Altenheim hat einmal, als ich sie als Klinikclown besucht habe, gesagt: „Wenn du kommst, geht die Sonne auf.“

Verzückt lächelt sie mich an und beeindruckt mich damit. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die alte Dame sich den Besuch dieser fröhlichen Person herbeigesehnt hat. Mir selbst ist dieses Thema auch nicht fremd. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Zeit und Zuwendung im Altenheim leider Mangelware sind. Auf jeden Fall stimmen Mirjam und ich überein, dass so eine wundervolle Rückmeldung etwas ist, das dem eigenen Tun wirklich Sinn gibt und motiviert, sich weiter zu engagieren.

Gerne möchte ich von ihr wissen, ob sie noch andere Erfahrungen dieser Art gemacht hat. Besonders das Thema Sterben lässt sich gerade im Altenheim ja nicht vermeiden…?

Klar bin ich damit schon öfters in Berührung gekommen. Einmal wurde ich in einem Altenheim vom Pflegepersonal zu einer Dame hereingebeten, die wir schon längere Zeit als Clown begleitet hatten – sie läge im Sterben, meinten die Schwestern, und würde sich über unseren Besuch sehr freuen.

Es war so eine schöne Begegnung - ich hatte meinen kleinen Vogel Fritzi dabei – das ist eine Handpuppe. Sofort schmiegte er sich an Ihre Wange und erzählte ihr von seinen Flügen in den Himmel. Mit Loopings zwischendrin versteht sich.

Er erzählte von dem Zwitschern der Vögel, vom Singen der Engerl und ganz zart verabschiedete er sich dann und sang zum Abschied mit mir zusammen das Lied : “Kommt ein Vogel geflogen....“

Schließlich winkte er ihr noch einmal zu und sagte: „Wir sehen uns wieder!“  Da ging ein Strahlen über das Gesicht der alten Dame. „Wir sehen uns wieder“, flüsterte sie zur Antwort.

Diese Geschichte berührt mich sehr. Automatisch muss ich an eine andere im Sterben liegende Dame denken, die ich vor einigen Jahren gekannt hatte. Sie hatte mir damals furchtbar leid getan, da sie alleine gestorben war und niemand von ihrer Familie sie mehr im Altenheim besucht hatte. Sicherlich hätte sie sich ebenfalls so eine schöne Begegnung für ihren Abschied von dieser Erde gewünscht.

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Natürlich interessiert mich, ob Mirjam diese Geschichten persönlich nicht zu sehr mitnehmen bzw. woher sie die Kraft dafür nimmt.

Die Liebe trägt mich, antwortet sie. Es ist ein Geben und ein Nehmen.

„Hast du auch ähnliche Erfahrungen mit Kindern gemacht?“, frage ich sie. Mirjam nickt freudestrahlend.

Auf jeden Fall! Auch hier habe ich schon so viele wunderbare, einzigartige Geschichten erlebt, spiele ich doch wöchentlich 2 x in Kliniken. Es kann z.B. passieren, dass wir Kinder besuchen, die ein Trauma hinter sich haben oder einen Unfall, bei dem Familienmitglieder ums Leben gekommen sind und diese nicht mehr sprechen.

Wenn wir sie dann als Clowns besuchen, entführen wir sie in eine andere Welt, spontan erfinden wir ein Spiel, das maßgeschneidert auf diesen kleinen Menschen passt.

Ich erinnere mich noch gut daran, als eine Schwester nach dem Einsatz freudestrahlend zu uns kam und sagte: „Das Mädchen hat seit Tagen zum ersten Mal wieder gesprochen – ja sogar gelächelt!“

Wir bekommen von den Kindern so viel – ein Mädchen beispielsweise wartete schon jeden Donnerstag auf die Zottl, und als wir dann endlich im Gang standen, lief sie auf mich zu und sagte: „Endlich bist du da!“  Da geht einem natürlich das Herz auf.

Von Schokokuren verschreiben, bis großartigen Operationen bauen wir natürlich auch die aktuellen Themen ein, die alle beschäftigen. So hatte ich letzte Woche zum Beispiel erzählt, Yogi Löw hätte mich höchstpersönlich angerufen und meine Kollegin Würstl müsste jetzt in 2 Tagen so trainiert werden, dass sie gegen die Schwedier mit antreten könnte.

Ich hatte eine Trillerpfeife dabei und schon ging es los – die arme Würstl – die Kinder haben sich gebogen vor Lachen und auch die Eltern....

Mirjam in Clowns-Action

Ich will wissen, wie Mirjam allgemein mit dem Leben und Sterben umgeht und inwiefern ihr das Clownsein dabei hilft. Sie schmunzelt.

Ach, weißt du, Nicole: Lachen und Weinen, Leben und Sterben, all das gehört einfach dazu. Als Clown kann ich dem Ganzen mit dem Wundern über die Zauberhaftigkeit dieses Wandels wie ein Kind begegnen. Diese Erfahrung hilft mir sogar, im Alltag damit umzugehen, habe ich doch letztes Jahr auch meine geliebte Frau Mama auf diesem letzten Weg begleitet.

Mein Ansinnen ist es, die Kraft des Lachens überall dorthin zu bringen, wo es vermeintlich nichts verloren hat, eben auch zu kranken oder sterbenden Menschen.

Es ist so schön zu sehen, wie sich die Gesichtszüge eines Menschen durch ein Lächeln verändern können!

Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Mir ist bekannt, dass Mirjam viele Menschen mit ihrem Lachen begeistert und zwar auf unterschiedlichsten Ebenen. So war sie zum Beispiel ehrenamtlich für die Clowns ohne Grenzen in ehemaligen Bürgerkriegsgebieten in Waisenhäusern für Kinder unterwegs.

Daneben arbeitet sie seit vielen Jahren selbstständig als Humorcoach, unter anderem auch für Eckart von Hirschhausen und unterrichtet „Humor als Kraftquelle“ in den verschiedensten Einrichtungen und Berufszweigen. Ich möchte gerne von ihr wissen, in welchen. Da schmunzelt sie.

Puh, da kommt ganz schön was zusammen, berichtet sie. Angefangen von der Pflege über Therapeuten und Medizinern bis hin zu Bankangestellten, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen, Verwaltungspersonal, Bereitschaftpolizei und Pfarrern war wirklich schon alles dabei.

Das macht mir großen Spaß, besonders auch das Halten von Impulsvorträgen auf großen Tagungen oder bei Gesundheitstagen.

„Unterrichtest du immer noch an Hochschulen?“, will ich von Mirjam wissen. Ich erinnere mich nämlich sofort daran, als ich sie vor etwa zehn Jahren das allererste Mal gesehen habe. Damals studierte ich Soziale Arbeit und besuchte ein Seminar, das sie gab. Anfangs konnte ich mir unter dem Thema „Clownerie“ wenig vorstellen und hatte ziemliche Berührungsängste. Am Ende jedoch trimmte sie uns alle mit einer Leichtigkeit dahin, dass wir uns in Clowns verwandelten und einen ganzen Saal mit unseren spontanen Gags unterhielten. Da habe ich gelernt: Es muss nicht immer alles geplant sein. Es geht auch so.

Als ich ihr davon erzähle, erinnert sie sich. Offensichtlich hat sie das Unterrichten bis heute nicht aufgegeben.

Mir macht das Unterrichten immer noch großen Spaß. An der TU Deggendorf beispielsweise ist dank Prof. Dr. Bossle „Humor und Achtsamkeit“ ein fester Bestandteil des Studiums geworden. Da können wir jungen Menschen ganz wunderbar von dem etwas mitgeben, was wir in 20 Jahren Spielzeit an Erfahrung gesammelt haben. Ist wirklich eine tolle Sache!

Weißt du, es liegt mir einfach, Menschen mitzureißen, sie an Ihren eigenen Humor zu erinnern und zu sehen, wie beschwingt die Menschen oft aus den Veranstaltungen herausgehen.

Ich sehe sie mir Mirjam etwas genauer an. Sie wirkt auf mich sehr authentisch und klar. Auch scheint sie bei sich angekommen zu sein. Sie ruht in sich selbst, ein Ziel, das viele Menschen erreichen wollen, oft aber nicht wissen, wie. Auch die Umgebung, in der sie lebt, scheint ihrem fröhlichen Naturell entgegenzukommen.

Wir sitzen im Garten ihres Hauses neben einem riesigen Mirabellenbaum, dessen Zweige voller reifer Mirabellen rot leuchten. Es ist eine Mischung aus Villa Kunterbunt und dem idyllischen Zuhause des Peter Lustig aus Löwenzahn.

Überall blüht es und sogar die Meerschweinchen haben eine eigene kleine Welt. Ich denke, dieser Platz gibt der Familie die Möglichkeit, sich in Ihrer Kreativität so wohl zu fühlen, wie sie es als Künstler brauchen.

Eine große Halle mit Lagermöglichkeiten für die Theaterstücke und Probefläche für neue Shows grenzt direkt an.

„Schön hast du es hier, Mirjam“, bemerke ich anerkennend. „Ich glaube, ich würde mich hier auch sofort zuhause fühlen.“

„Ja, für uns ist das hier perfekt!“, sagt Mirjam Avellis strahlend. „Wir fühlen uns in Sünching sehr wohl.“

Sonnenklar, dass die ganze Familie hinter dieser Powerfrau steht. Schon seit 11 Jahren arbeitet sie auch mit Ihrem Mann Stefan zusammen und entwickelt verschiedene Shows und Inszenierungen. Die Künstlerin schwärmt:

Es ist traumhaft, als Paar die gleiche Leidenschaft zu teilen. Stefan ist ein toller Performer, hat witzige Ideen und einfach ein Händchen für Inszenierung, Licht und Kostüm.

Das macht einfach riesengroßen Spaß, miteinander zu arbeiten. Eine Möglichkeit für uns, sich immer wieder darin zu üben, auch über die Schwierigkeiten des Alltags gemeinsam herzhaft zu lachen, neue Seiten an dem anderen zu entdecken und gemeinsam tolle Abenteuer zu erleben.

Der Erfolg lässt sich sehen: So war das Paar mit seinen Shows schon viel gemeinsam in der Welt unterwegs – unter anderem auch in China auf riesigen Veranstaltungen für das Goetheinstitut. Jeder Abend um die 8000 Zuschauer ist kein schlechter Schnitt, denke ich. Darauf ist Mirjam sichtlich stolz und das kann sie auch sein.

Von Stelzenartistik, Feuershows, Clownsstücken und Comedy bis hin zu großen Inszenierungen und CandlelightDinner beispielsweise im "dasfeuerherz.de" haben die beiden Künstler so Einiges im Repertoire.

Show mit Flammen

„Was macht Ihr sonst noch und wie verbringt Ihr den Sommer?“, will ich gerne von Mirjam wissen während ich mir eine köstliche Mirabelle auf der Zunge zergehen lasse.

Oh es ist ziemlich viel los. Normalerweise spielen wir z.B. sehr viel auf privaten Feiern z.B. auf (Kinder-)Geburtstagen oder Hochzeiten.

Momentan arbeiten wir an einem neuen Stück: „Chico und Chicolina“ – eine Clown/Comedyshow für Groß und Klein. Darüber hinaus bereiten wir uns natürlich auf die große Feuershow auf Stelzen („Flammen in Weiß“ am Steinberger See) vor. Wir würden uns freuen, wenn der ein oder die andere Lust hat, zu kommen!

Gutes Stichwort: Wer Ihre zauberhafte Feuershow auf Stelzen „Flammen in Weiß“ in einem öffentlichen Rahmen bewundern möchte, ist herzlich eingeladen zum Sommerfest des FamilienAktivParks „Moving Ground“ am Steinberger See. Stefan spielt mit einem 4 Meter Durchmesser Kostüm, das mit LEDs versehen ist und im Vorfeld programmiert wird. Dort spielt auch das „Trio Salato“ am 10 August in hinreissendem Ambiente direkt am See.

Eine Frage liegt mir noch auf der Zunge. Während ich meine Sachen packe und mich abfahrbereit mache, stelle ich sie. „Sag mal Mirjam,du hast ja schon so viel gesehen und erlebt. Aber was ist eigentlich das Schönste, das dir bislang in deinem Leben passiert ist?  Da muss Mirjam wirklich nicht lange überlegen, eine sanfte Röte streift ihre Wangen.

Das schönste Geschenk meines Lebens ist unsere Tochter Valentina. Schon als Baby war sie bei den Shows und Kursen dabei und heute hilft sie uns oft beim Auf - und Abbauen – im Clownsbereich ist sie eine meiner besten Lehrerinnen – Kinder sind da einfach wunderbar.

P.S. Falls du Lust hast, Näheres rund um das Thema Clownerie zu erfahren, klicke auf www.mirjam-avellis.de , www.stelzenartistik.de oder sprich direkt mit ihr unter: 09480/959272 oder 0174/7711862. In den Sommerferien veranstaltet das Paar eine Zirkuswoche in Sünching im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde auf dem Gelände der Montessorischule. Mehr Infos: Verein KlinikClowns Bayern.

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