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Was kann der Tod dich lehren? Teil 6

Trauer hat viel mit Verarbeitung zu tun...

Manchmal macht es Sinn, wenn du den Tod eines lieben Menschen zum Anlass nimmst, um über deine eigene Vergänglichkeit nachzudenken.

Sicher wird dir klar sein: Die Zeit, die du auf dieser Erde hast, geht viel zu schnell vorbei. Dein Leben ist kostbar, deswegen nutze es bestmöglich und genieße es. Vielen wird das erst so richtig klar, wenn der Tod einen geliebten Menschen aus ihrer Mitte reißt.

 

Auch mir ging es sehr nahe, als ich vor einiger Zeit einen sehr guten Freund verloren habe. Es war brutal, schmerzhaft und desillusionierend. Und es schmerzte, schmerzte, schmerzte. Schmerzen tut es heute noch. Jedoch habe ich den Schmerz heute als Teil meines Lebens akzeptiert und kann besser damit umgehen.

Doch was könntest du für dich aus dem – wie auch immer gearteten - Kontakt mit dem Tod lernen?

Meine Antwort:

Unglaublich viel.

Wenn du es zulässt…


Was der Tod dich lehrt: Lebe bewusst

Wenn dir rate, bewusst zu leben, meine ich damit, dass du jeden Tag als Geschenk betrachten solltest. Ich weiß, das ist ein ziemlich allgemeiner Ratschlag und im stressigen Alltag nicht immer machbar.

Trotzdem solltest du es versuchen.

Immer und immer wieder.

Bewusstheit bringt dich zu dir selbst. Zu dem, was wichtig ist. Zu dem, was DIR wichtig ist.

Oberflächlichkeit tut das nicht.

Mit Oberflächlichkeit wirst du nicht weiterkommen.

Klar, du wirst vielleicht Reichtümer anhäufen. Im Luxus schwelgen. Eine Million Bekannte haben. Dir kaufen, was dein Herz begehrt. Doch wenn du Pech hast, ist sind das alles nur oberflächliche Freuden. Oberflächlichkeit führt nämlich dazu, dass du irgendwann auf deinem eigenen Sterbebett liegst und dich fragst, warum du eigentlich gelebt hast. Dann könntest du feststellen, dass du vielleicht etwas tun hättest sollen, was du Zeit deines Lebens aber nicht getan hast.

Gründe dafür gab es viele. Zum Beispiel, weil du keine Lust hattest. Keine Zeit. Weil du Angst verspürtest. Oder weil andere Dinge immer wichtiger waren. Das zu schlucken, ist eine bittere Pille, doch du musst es akzeptieren. Zurück bleibt nicht selten ein wehmütiges Gefühl von: „Ach, hätte ich doch nur…“ so wie es viele Menschen an der Schwelle zum Tod erleben.

Was zählt stattdessen?

Tiefe.

Nähe.

Beisammensein.

Aufrichtiges Interesse am Mitmenschen.

Und das für die anderen – und für dich selbst! - da sein, falls eine Situation es verlangt.

Vergiss nicht lieber Leser:

JETZT.

HEUTE.

Genau in dieser Minute, in der du auf deinem Hintern sitzt und diesen Text mit voller Aufmerksamkeit liest, kannst du bewusster Leben (Und glaube mir, wenn ich Leuchtraketen zünden könnte, um dich noch besser darauf hinzuweisen, würde ich es TUN!)

JETZT kannst du Bewusstheit in dein Leben bringen.

Noch.

Doch wie komme ich auf diese Aussage?

Ich komme darauf, weil ich mit alten und behinderten Menschen zu tun habe. Mit Menschen, die am Lebensende stehen und nicht selten etwas bereuen. Mit Menschen, die etwas hätten anders machen wollen. Menschen, deren Blick nicht mehr verstellt ist so wie im Jugendalter, sondern Menschen, die ganz klar sehen, was wichtig ist.

Kurz:

Sie sind BEWUSST.

Ihr LEBEN ist ihnen BEWUSST.

Von diesen Menschen, die es nicht so leicht haben, kannst du im Hinblick auf ein gutes Leben sehr viel lernen. Einiges davon steht in dieser Artikelreihe: http://www.meinweg-deinweg.de/blog/item/die-weisheit-des-alters-was-du-von-alten-menschen-lernen-kannst-teil-1-lebenswelt-senioren.html

Was kannst du noch tun?

Sei dir über dein wertvolles Leben gewahr.

Genieße die Zeit, die du mit geliebten Menschen verbringst.

Mache dir klar, Eure Zeit ist begrenzt.

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Sie läuft ab.

Wenn du nicht aufpasst, viel zu schnell.

Wie bei einer Sanduhr.

Schätze die kleinen Dinge. Es muss nicht immer die große Reise sein, manchmal ist es auch die Blume vor deinem Haus. Das Streicheln deiner Katze. Ein Sonnenstrahl auf deiner Haut. Dieser Tipp stammt übrigens von einer meiner ehemaligen Klientinnen. Für sie waren es immer die kleinen Dinge, die im Leben zählten. Das Schöne war: Sie hatte schon in jungen Jahren den Blick dafür. In diesem Artikel zeige ich dir, wie sie die Welt wahrnahm und auch mich damit unglaublich bereicherte.

Nächster Tipp dessen, was der Tod dich für dein Leben lehren kann:

Was der Tod dich lehrt: Finde deinen Sinn

Ganz, ganz wichtige Sache.

Wichtig dabei:

Finde DEINEN Sinn.

NICHT den Sinn der ALLGEMEINHEIT!

Das darfst du nicht und niemals verwechseln! Dafür musst du in dich hineinspüren. Erkennen, was für dich richtig ist und was nicht. Dein Herz sprechen lassen. Keine leichte Aufgabe, das gebe ich zu. Trotzdem darf man nicht vergessen: Für viele ist das gar kein Thema. Ihnen stellt sich die Sinnfrage gar nicht.

Andere hingegen beschäftigen sich ständig damit. Ich zum Beispiel. Weswegen ich in der Vergangenheit bereits Unmengen von Büchern und Artikeln zu diesem Thema verschlungen und eine Vielzahl von Gesprächen geführt habe und es immer noch tue.

Warum?

Weil mich diese Frage einfach nicht loslässt!

Ich weiß nicht, was DEIN Sinn ist. Ich weiß nur, dass du dich, wenn du mit dem Tod konfrontiert bist wahrscheinlich ebenso wie ich sehr schnell danach fragen könntest. Wenn du ein tiefgründiger Mensch bist, kannst du eigentlich gar nicht anders, du stürzt praktisch hinein!

Was mir an dieser Stelle einfällt: Die Sinnfrage habe ich in einem anderen Blogartikel schon einmal ausführlich beackert, wenn du Lust hast, führe sie dir HIER zu Gemüte. Vertraue mir, damit gehst du den ersten Schritt in eine Richtung, die Sinn macht.


Was der Tod dich lehrt: Akzeptiere dich wie du bist

Der Tod lehrt dich, dich zu akzeptieren, wie du bist. Voll. Ganz. Mit all dem Mist, den du mit dir herumträgst. Mit all deinen Zweifeln. Deinen Ängsten. Deinen Fehlern. Deinem Groll. Mit all dem, was du gut gemacht oder verbockt hast. Ob dick oder dünn, klein oder groß. Ob empfindlich. Robust. Stark oder schwach. Ob mit Job oder ohne. Ob in einer Beziehung oder nicht. Völlig egal!

Du bist du und das ist gut so!

Es ist perfekt!

DU bist perfekt!

Du bist liebenswert.

Du bist ein wunderbarer, wertvoller Mensch.

Eine Schöpfung Gottes.

Teil der Wunder dieses Lebens.

Das Geheimnis: Du musst es nur noch SEHEN!

Öffne bitte deine Augen und SIEH dich an.

Wen erkennst du?

Ist es jemand, der

  • sich immer wieder runtermacht, weil er dies oder das „nicht geschafft“ hat?
  • mit negativen Gedanken und Selbstzweifeln belastet ist?
  • sich selbst nicht akzeptieren kann so wie er ist?
  • nicht weiß, was er in diesem Leben überhaupt soll (zumindest JETZT noch nicht..)?

Das alles musst du ablegen und radikale Akzeptanz deiner Person lernen.

Erst dann wirst du dich ganz fühlen. Erst dann stehst du zu dir. Und erst dann wirst du mit der Zeit so etwas wie Zufriedenheit und Erfüllung spüren.

Du fragst, wie du radikale Akzeptanz und Selbstliebe lernen kannst? Hier ein paar Antworten: http://www.selbstbewusstsein-staerken.net/kostenlos/radikale-selbstliebe/

Ich verspreche dir, ES WIRKT!!!

Das Ziel: Wenn du dich akzeptierst so wie du bist, kannst du endlich auch DU SELBST sein - ein weiterer wichtiger Job in diesem Leben.


Was der Tod dich lehrt: Sei du selbst

Sei du selbst.

Lass dir das mal auf der Zunge zergehen.

Sei.

Du.

Selbst.

Für mich heißt, ich selbst zu sein, mich nicht zu verbiegen. Für nichts und niemanden.

Auf meine innere Stimme zu hören.

Meiner eigenen Wahrheit zu folgen.

Mich nicht gesellschaftlichen Vorgaben zu beugen (außer, sie entsprechen meiner eigenen Wahrheit und dem Ruf meiner inneren Stimme).

Authentisch zu sein (und ja, das beinhaltet AUCH fehlerhaft!).

Gesunde Grenzen zu setzen.

Mit ganzem Herzen zu leben und zu lieben.

Mich selbst und die um mich herum zu akzeptieren, wie sie sind ohne sie ändern zu wollen (eine große, große Aufgabe!).

Vertrauensvoll durch diese Welt zu gehen und das zu akzeptieren, was kommt.

Was bedeutet es für DICH, du selbst zu sein? Kannst du diese Frage beantworten? Falls ja, schreibe mir, denn deine Antwort würde mich wirklich interessieren.


Was der Tod dich lehrt: Gehe deinen eigenen Weg

Der Tod kann dich auch lehren, deinen eigenen Weg zu gehen. Mein absolutes Lieblingsthema. Erst seit etwa fünf Jahren (ich bin mittlerweile 40!) habe ich das Gefühl, WIRKLICH meinen eigenen Weg zu gehen. Interessanterweise hat mich erst ein absoluter persönlicher und beruflicher Tiefpunkt darauf aufmerksam gemacht, dass ich NICHT (oder besser: NOCH nicht) meinen eigenen Weg gehe.

Welchen Weg bin ich stattdessen gegangen?

Den meiner Eltern.

Den meiner Lehrer.

Den meiner Arbeitgeber.

Den der Gesellschaft.

Den meiner eigenen unrealistischen Ansprüche, welche mir immer wieder im Vorwurfston zuflüsterten: „Du bist nicht perfekt. Du musst mehr leisten. Du musst etwas WERDEN.“

Dabei vergaß ich:

Ich BIN schon jemand.

Egal, was ich für Abschlüsse habe. Egal, was ich leiste und was nicht. Egal, ob Single oder in einer Partnerschaft. Egal, ob mit oder ohne Kinder.

Bist DU auch schon jemand? Du zweifelst? Dann lass dir von mir sagen:

JA.

Du BIST es!

Lass dir von niemandem vorschreiben, was du zu tun hast. Fühle in dich hinein und spüre, was für dich richtig ist. Ob DU das wirklich WILLST. Nur, wenn dem WIRKLICH so ist, dann zieh es durch. Mit allen Konsequenzen.

Weißt du, es nützt nichts, wenn du z.B. in einem Job steckst, zu dem du dich jeden Morgen hin quälst, wenn du innerlich ein „Nein“ verspürst. Klar haben wir alle auch im Job mal schlechte Tage oder keine Lust. Es ist jedoch ein großer Unterschied, ob ich meinen Job generell mag oder nicht. Wenn du ihn magst, wirst du über die schlechten Tage hinwegsehen und sie als natürlichen Teil deines Lebens akzeptieren.

Wenn du ihn NICHT magst wird alles, was in der Arbeit nicht gut läuft deinen Groll und dein innerliches „Nein“ schüren. Am Ende gehst du völlig unzufrieden durch die Welt und hast das Gefühl, dich ständig zu verbiegen.

Es ist nicht der Job, bei dem du ein „Nein“ verspürst? Dann schaue auf deine Partnerschaft. Dein Singledasein. Deine Eltern. Deine Freunde. Oder, oder, oder.

In jedem dieser Bereiche kannst du erspüren, ob du ein grundsätzliches „Nein“ in dir trägst.

Ein innerliches „Nein“ zu etwas spürst du beispielsweise so:

Du…

  • sperrst dich dagegen
  • haderst mit dir
  • grübelst, grübelst, grübelst - immer über denselben Punkt
  • leidest körperlich oder seelisch
  • bist unzufrieden mit der Situation
  • spürst keine Freude wenn du es tust
  • greifst zu Ersatzbefriedigungen (übermäßiges Essen, Alkohol, exzessives Geldausgeben usw.)

Falls du dich jetzt angesprochen fühlst, hast du eine Aufgabe: Werde aktiv und suche deinen eigenen Weg.

Das kann z.B. heißen, dass du

  • dich nach einem Job umschaust, der besser zu dir passt
  • deinem Partner Grenzen setzt (oder die Beziehung beendest)
  • etwas tust, was du schon immer tun wolltest
  • dich von Menschen distanzierst, welche dich runterziehen usw.

Tue das alles Schritt für Schritt. In deinem eigenen Tempo. Immer.


Fazit: Was kann der Tod dich lehren?

Nun, zunächst einmal, dass persönliche Verluste zum Leben dazu gehören. Dass du dieses Gefühl aushalten kannst und wirst. Dass du trotzdem weiterlebst und den Tod eines lieben Menschen als Teil deines Lebens integrierst. Dass er in deinem Herzen bleiben wird, auch wenn er jetzt nicht mehr da ist.

Natürlich ist das hart.

Es ist die Hölle.

Es nimmt dich auseinander und setzt dich wieder zusammen.

Es führt dich an die Grenzen dessen, was du aushalten kannst.

Doch den Tod nur zu verteufeln, wird ihm nicht gerecht. Der Tod ist mehr als Verlust und Schmerz, Trauer und Angst. Der Tod ist auch eine Lehre. Eine Lehre für das Leben. Eine Lehre für DEIN Leben.

Was das für eine Lehre sein kann, zähle ich dir jetzt nochmals auf:

  • Lebe bewusst (d.h. gehe mit offenen Augen durch diese Welt und werde dir ihrer – und deiner! - Schönheit gewahr)
  • Akzeptiere dich wie du bist (d.h. nimm dich an. Mit deinen ganzen Fehler und Macken. Du bist wie du bist und das ist gut so)
  • Sei du selbst (d.h. verbiege dich nicht. Sei authentisch. Auch wenn du dabei nicht jedem gefallen wirst)
  • Gehe deinen eigenen Weg (d.h. frage dich ernsthaft, was für DICH in diesem Leben zählt und taste dich Schritt für Schritt an dieses Ziel heran)
  • Finde deinen Sinn (d.h. gib nicht auf das zu suchen, was dir in deinem tiefsten Inneren Erfüllung schenkt)

Das sind meine Antworten.

Was sind DEINE?

Alles Liebe, deine Nicole

P.S. Das war der letzte Teil der meinweg-deinweg Artikelserie „Trauer – so lernst du damit umzugehen“. Wenn du die ganze Reihe lesen willst, klicke HIER.

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