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Wertschätzende Kommunikation: Die ultimative Anleitung – Teil 2

Wertschätzende Kommunikation ist in vielen Situationen hilfreich

Du bist gerade stinksauer, weil dir jemand auf den Schlips getreten ist?

Am liebsten würdest du schreien, toben und die Person mit Tausenden von Vorwürfen überschütten? Überlege dir das lieber nochmal gut, denn die Chancen, auf diese Art ein aufrichtiges und zielführendes Gespräch zu führen, stehen schlecht. Dann lieber zurückziehen, schlucken und die Klappe halten? Genauso sinnfrei. Doch keine Sorge, ich habe etwas echt Gutes für dich. Einen Mittelweg.

Er heißt: Wertschätzende Kommunikation.

Was bedeutet das?

Was tust du, wenn du wertschätzend kommunizierst?

Ganz einfach:

Du teilst dich aufrichtig mit, ohne dein Gegenüber zu verletzen.

Besser geht’s eigentlich nicht.


Wertschätzende Kommunikation – das ist ihr Ursprung

Entwickelt wurde diese Form der Kommunikation in den 60ern von Dr. Marshall Rosenberg, einem Psychologen.

Sein damaliges absolutes Steckenpferd:

Konflikte auf

friedliche Art und Weise lösen.

Widerspricht sich, meinst du?

Nicht immer.

Dr. Marshall Rosenberg jedenfalls war beim Konflikte-auf-friedliche-Art-und-Weise-lösen ziemlich erfolgreich, wie sich an seiner Berufslaufbahn erkennen lässt. Nach dem Studium der Psychologie trainierte er seine Kommunikationsform in über 40 Staaten und war ein hoch gefragter Mediator. Du willst mehr über diesen sehr sympathischen Mann wissen? Kannst du haben. Hier ist er live.

Doch was erklärt er in diesem beeindruckenden Video?

Nun, seine Grundannahmen.

Die Stützpfeiler seiner Art, zu kommunizieren.


Wertschätzende Kommunikation: Die Basics

Bis heute gelten bei der wertschätzenden Kommunikation (auch „Gewaltfreie Kommunikation“ oder „Giraffensprache“ genannt) 6 Grundannahmen. Die Trainerin Beate Brüggemeier, Expertin für Wertschätzende Kommunikation, führt sie auf ihrer Website auf:

  1. Alle Menschen wünschen sich die Erfüllung ihrer Bedürfnisse. Genau danach richtet sich ihr Verhalten
  2. Das eigene Bedürfnis hat dieselbe Wichtigkeit wie das des Gegenübers
  3. Menschen unterstützen andere gerne – sofern es auf freiwilliger Basis geschieht
  4. Wenn ein Mensch angreift, Vorwürfe macht oder beurteilt, hat das mit einem unerfüllten Bedürfnis zu tun
  5. Menschen haben immer eine Wahl: Sie können anderen das Leben schwer machen oder es bereichern
  6. Das menschliche Handeln richtet sich FÜR die eigenen Bedürfnisse, nicht GEGEN andere

Kommen dir diese Grundannahmen schlüssig vor?

Nö?

Kein Problem, dann brauchst du wahrscheinlich noch eine etwas genauere Erklärung.

Fahren wir also fort.

Mit der Giraffensprache.


Wertschätzende Kommunikation – Giraffen- und Wolfssprache als Symbol

Wahrscheinlich kennst du die Giraffensprache noch nicht. Beim Streiten benutzen die meisten Menschen nämlich lieber die Wolfssprache, was nicht so gut für eine konstruktive Klärung der Angelegenheit ist.

Sicher fragst du dich jetzt, was ich mit diesen beiden Tieren meine, schließlich sind wir ja nicht im Zoo!

Keine Sorge, sind wir nicht.

Trotzdem hast du bestimmt schon mal wie ein Wolf gesprochen.

Wolfssätze hören sich in etwa so an:

„DU bist einfach wahnsinnig faul!“

Oder:

„ICH muss jeden Tag die Geschirrspülmaschine ausräumen“ (Unausgesprochener Zusatz: „Weil DU es nicht machst!“)

Oder:

„DU hast gar keine Ahnung, wie schlecht es mir geht!“

Schon mal gesagt?

Tröste dich, ich auch.

15 Millionen Mal.

Doch was fällt dir an diesem Satz auf, wenn du über ihn nachdenkst?

Richtig!

Du gibst DEM ANDEREN

die SCHULD

an DEINEM Gefühlszustand!

Du beschuldigst IHN.

Und das nicht wirklich nett.

Doch keine Sorge, das machen nicht nur du und ich sondern viele Menschen.

SEHR viele.

Sie schreien und greifen an wie wütende Wölfe. Natürlich sind wütende Wölfe bei ihrem Tun absolut davon überzeugt, Recht zu haben und möchten ihren Willen um jeden Preis durchsetzen.

Verständlich, doch es geht auch anders.

Sensibler.

Mit der Giraffensprache.

Giraffen gelten als friedliche und großherzige Tiere. Symbolisch stehen sie für einen liebevollen Umgang miteinander. Was aber hat das mit einer wertschätzenden Kommunikation zu tun?

Nun, wenn du die Giraffensprache benutzt, drückst du ebenfalls etwas aus, das dir nicht passt – nur ohne den anderen zu verletzen.

Du respektierst DESSEN Bedürfnisse

GENAUSO wie deine EIGENEN.

In der Folge erweitert sich dein Horizont vom Ich zum Wir.

Genauso denkst du anders:

Du gehst grundsätzlich davon aus,

dass der andere – wie du -

an einer GUTEN Beziehung interessiert ist.

Und genau aus diesem Grund kannst du das, was du dir wünschst auch ganz klar und sozialverträglich äußern.

Ein ganz entscheidender Unterschied zur bissigen Wolfssprache!

Wie Giraffensprache geht willst du wissen?

Beispielsweise so:

„Diese Woche bist du am Montag um 8.15 Uhr in die Arbeit gekommen und gestern um 9 Uhr.

Das frustriert mich, weil ich diese Woche gerne wie vereinbart ab 8 Uhr an unserer Präsentation arbeiten will.

Wie schaffen wir es, unsere gemeinsame Arbeit zu erledigen?“

Und? Wie klingt das für dich?

Besser als:

„Du Stoffel kommst jeden Tag zu spät!

Ändere das gefälligst!"

Finde ich auch.

Doch was ist das Geheimnis dieser Giraffensprache?

Das Geheimnis ist:

Es gibt ein SYSTEM.

Ein einfaches, leicht zu erlernendes System, das doch so einen gravierenden Unterschied in der Kommunikation macht.


Wertschätzende Kommunikation – so geht’s richtig

Fieseln wir den Giraffensatz zum besseren Verständnis nochmal auseinander.

 „Diese Woche bist du am Montag um 8.15 Uhr in die Arbeit gekommen und gestern um 9 Uhr."

Das ist eine neutrale Beobachtung.

„Das frustriert mich...,"

Ausdruck eines Gefühls.

„...weil ich diese Woche gerne wie vereinbart ab 8 Uhr an unserer Präsentation arbeiten will.“

Ausdruck eines Bedürfnisses.

„Wie schaffen wir es, unsere gemeinsame Arbeit zu erledigen?“

Formulierung einer Bitte.

Zusammengefasst: So machst du´s richtig, wenn du in der Giraffensprache sprichst

  1. Teile mit, was du BEOBACHTET hast (Verhalten oder Situation). Dies tust du neutral und ohne Bewertung.
  2. Drücke dein GEFÜHL aus (d.h. du beschreibst, was in dir vorgeht).
  3. Jetzt kommt das Wichtige: Erkläre danach, was dein BEDÜRFNIS ist (Hier ein paar Beispiele von Bedürfnissen).
  4. Äußere eine konkrete BITTE (übrigens: Wenn jemand dann eine Bitte ablehnt, heißt das nicht, dass er sie nicht zu einem anderen Zeitpunkt oder in einer anderen Form erledigen kann. Es bedeutet nur, dass er in diesem Moment aufgrund seiner eigenen Bedürfnisse nicht dazu fähig ist).

Sehr wichtig bei der ganzen Sache ist der Ausdruck deiner GEFÜHLE und deines BEDÜRFNISSES.

Dieses steht nämlich immer HINTER deinem Gefühl, d.h. wenn ein anderer etwas tut, was dir nicht passt, dann kommt in dir irgendein unerfülltes Bedürfnis hoch, das du herausfinden und formulieren musst.

Gefühle gibt es in verschiedenen Ausprägungen und Varianten.

Die gängigsten:

Angst, Ärger, Ekel, Trauer,

Überraschung, Neugier, Freude.

Frage dich also immer zuerst, wie du dich gerade fühlst.

Was macht diese Situation oder das Verhalten des anderes mit dir?

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Wenn du feststellst, dass du vor Wut gerade platzt, ist es wahrscheinlich sinnvoll, die belastende Situation im ersten Moment zu verlassen und tief durchzuatmen.

Geh aufs Klo, geh vors Haus, haue in ein Kissen bis du dich wieder einigermaßen beruhigt hast.

Erst dann hast du den Kopf frei, dich in Ruhe zu fragen, welches unerfüllte BEDÜRFNIS HINTER deiner Wut steckt.

Das ist nämlich der EIGENTLICHE Grund,

warum es dir gerade nicht gutgeht.

Erst wenn dir so richtig klar ist, was dir gerade fehlt gehst du zurück zu deinem Wutobjekt und sprichst mit ihm in Giraffensprache.

Ich gebe zu: Am Anfang kommt dir das ein wenig sperrig oder blöd vor.

Doch mit der Zeit (und ein wenig Übung) wirst du feststellen:

Es WIRKT!

Die Folge:

Deine Beziehungen verbessern sich MERKLICH!


Wertschätzende Kommunikation: Das Fazit

Zwischenmenschliche Konflikte wird es immer geben, das ist völlig normal und liegt in unserer Natur.

Jedoch kann die Art, Konflikte zu klären stark variieren. Es kann ein großer Pool an Verletzungen entstehen oder aber ein konstruktives Gespräch mit anschließender Lösung.

Wenn du also in Zukunft harmonische Beziehungen haben möchtest ohne untergebuttert zu werden, drücke dich wertschätzend anderen gegenüber aus. Dies kannst du immer mit der Giraffensprache tun.

Mit dieser drückst du zunächst eine neutrale Beobachtung und das, was du fühlst aus. Als nächstes formulierst du dein Bedürfnis und schließt es mit einer konkreten Bitte ab.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen:

Du wirst Bauklötze staunen,

welche positive Wendung

Konfliktgespräch dann nehmen!

Dem ist von meiner Seite nichts mehr hinzuzufügen.

Außer vielleicht dieses: TRY IT!

P.S. Falls du noch ein weiteres kleines Wissens-Update zu diesem Thema brauchst, genieße dieses kurze Video oder schaue auf dem Blog von Michael Taube vorbei. Er hat einen tollen Artikel mit vielen nützlichen Infos geschrieben, dieser heißt "Wertschätzende Kommunikation - 4 Schritte, umfassend und praktisch erklärt". Oder aber du übst mit diesem Büchlein: *Das kleine Übungsheft Gewaltfreie Kommunikation© (Das kleine Übungsheft, Bibliothek der guten Gefühle). Dies ist übrigens nur ein Teil einer ganzen Reihe zum Thema erfolgreiche Konfliktbewältigung. Schaue dir alle Teile an und klicke HIER.

P.S.P.S. Hast DU noch einen Geheimtipp, wie du Konfliktgespräche löst? Teile ihn mit uns und kommentiere!

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