„Es gibt Dinge, die man bereut, bevor man sie tut, und doch tut.“
Dieser Spruch von Christian Friedrich Hebbel trifft es ziemlich genau, finde ich. Wie oft habe ich in der Vergangenheit schon Entscheidungen getroffen, diese in Handlungen umgesetzt und bin dann auf die Nase geflogen.
Und zwar trotz der Tatsache, dass ich im Inneren schon von Anfang an (!) diese leise Befürchtung hatte, ES lieber SEIN zu lassen...
Tja. Pech gehabt, Nicole.
Wieder einmal nicht auf deine Intuition gehört. Dann musst du es halt auf die harte Tour erfahren.
Wie geht es dir damit, liebe Leserin oder lieber Leser: Hast du damit auch schon Erfahrungen gemacht?
Da du gerade diesen Artikel angeklickt hast, gehe ich mal davon aus, dass du jetzt zustimmend nickst.
Ziemlich beschissenes Gefühl, wenn man wiedermal merkt, man hätte eigentlich die Finger davon lassen sollen, oder?
Aber keine Sorge: Du bist damit nicht alleine.
Gefühlte tausend Mal habe ich in der Vergangenheit schon auf sinnbildlich heiße Herdplatten gelangt und mich dabei immer wieder aufs Neue verbrannt.
Und ich kann nicht mal garantieren, dass mir das in Zukunft nicht wieder passiert.
Leider.
Oder Gottseidank.
Manchmal müssen wir eben einen "Fehler" machen, um danach vielleicht schlauer zu sein.
Um zu wissen, was uns guttut und was nicht.
Ein anderes Mal könnten wir doch eigentlich ganz einfach auf eine weitere schmerzhafte Erfahrung verzichten und lieber ein Eis essen gehen.
Wenn ich darüber nachdenke, fing bei mir das Thema mit der Reue so in etwa mit sechzehn an. Als die einschneidenden Entscheidungen kamen, die alles veränderten.
Ein gutes Beispiel dafür ist meine Berufswahl nach dem Realschulabschluss.
Sie fiel ziemlich schlecht aus…
Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich mich damals über Berufe gar nicht groß informiert hatte, sondern viel lieber auf den Ratschlag meines Umfeldes hörte. Der künftige Beruf musste sicher sein (was immer „sicher“ auch heißt…).
Etwas Angesehenes. Etwas mit Zukunft.
Heraus kam: Anwaltsgehilfin.
Bitte versteh mich nicht falsch, das heißt jetzt nicht, dass ich Büroberufe generell nicht gut finde.
Im Gegenteil: Ich bewundere jeden, der im Büro arbeitet und alles super organisieren kann.
Nur für mich war das damals nichts.
Ich habe diesen Job vom allerersten Tag an gehasst. Doch als naiver und leicht formbarer Teenager fiel mir gar nichts Besseres ein, als diese ungeliebte Ausbildung durchzuziehen und meinen Abschluss zu machen. Zumal mich meine Eltern wahrscheinlich umgebracht hätten, wenn ich die Lehre geschmissen hätte.
Also quälte ich mich da durch. Drei endlos lange Jahre lang.
Ja, das war hart und ich habe viel gelitten.
Trotzdem kam am Ende sogar etwas Gutes dabei raus: Eine wertvolle Erkenntnis:
Und zwar die, dass ich mich NIE WIEDER bei einer Entscheidung von anderen Menschen in eine bestimmte Richtung drängen lasse.
Und, dass ich meinem Gefühl vertraue.
Ganz egal, was andere dazu sagen.
Menschen, die schon um einiges älter sind als wir, können hier ein wertvoller Ratgeber sein. Sie lassen sich ebenfalls nicht mehr so einfach auf der Nase herumtanzen und entscheiden nach ihrem Bauchgefühl.
Warum?
Die ganze Sache ist so interessant, dass sich sogar die Alterswissenschaft darum kümmert.
Der Autor Karl Pillemeier hat in seinem Buch *„Die kleinen Dinge machen das Leben schön“ mehr als tausend Senioren zum Thema „Erfülltes Leben ohne Reue“ befragt. Ich denke, die Ratschläge, die dabei herausgekommen sind,
Hier bekommst du sie exklusiv noch einmal kurz und kompakt zusammengefasst:
Alte Menschen meinen dazu folgendes: Sei aufrichtig.
Ok, eine kleine Notlüge ist ab und zu mal erlaubt aber in grundsätzlichen Dingen solltest du immer aufrichtig sein. Dann kannst du dir nämlich aufrechten Hauptes im Spiegel ins Gesicht sehen und sagen: „Ich habe richtig gehandelt und stehe zu mir selbst. Mit allen Konsequenzen.“
Genauso wirst du, wenn du ehrlich handelst und bist, niemals Angst haben, dass später irgendetwas Unlauteres herauskommt, was dir (oder anderen) am Ende vielleicht schaden könnte.
Klar mag der Weg der Unehrlichkeit manchmal verlockender sein, aber am Ende steht nicht selten ein schlechtes Gewissen.
Leben heißt, nicht immer nur auf der Stelle zu treten.
Leben heißt, sich beständig zu entwickeln und zu verändern.
Seinen Horizont zu erweitern.
Erfahrungen zu sammeln. Positive wie Negative.
Natürlich können diese weh tun und schmerzen.
Und zwar auf eine Weise, die wir niemals für möglich gehalten hätten!
Hierzu ein kleines Beispiel:
Karl Pillemeier hat für sein Buch mit zwei Senioren in einer ähnlichen Lebenslage gesprochen. Diese waren zu früheren Zeiten in gut bezahlten Jobs tätig.
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Beide waren jedoch - trotz dieser geregelten Existenz – die meiste Zeit unglücklich und sahen keinen Sinn in dem, was sie machten. Lieber hätten sie einen künstlerischen Beruf ergriffen, doch dieser bot keine Garantie für ein geregeltes Einkommen.
Und verdienten jahrzehntelang in den jeweiligen Firmen gutes Geld.
Bis sich beiden eines Tages eine Chance zur beruflichen Veränderung bot.
Einer war mutig und wagte trotz seiner Zweifel einen gewagten Neuanfang: Er wurde Schriftsteller. Mit allen Konsequenzen. Plötzlich musste er kleinere Brötchen backen. Doch das war es ihm wert.
Er wandelte sich:
Der andere blieb in seinem Job bis zur Rente. Zwar profitierte er am Ende von einer sehr guten Einkommenssituation, bereute jedoch im Alter seine Entscheidung.
Er meinte, wenn er nochmal die Wahl hätte, würde er sich für einen künstlerischen Beruf entscheiden.
Das ist ziemlich traurig oder nicht?
Damit dir das nicht passiert, merke dir am besten eines:
Vertraue darauf, denn es weist dir den richtigen Weg.
Wie genau du das machen kannst?
Nun, achte darauf, wo oder mit wem du gerne bist oder auf das, was du gerne tust – genau da geht´s hin.
Das ist der Weg deines Herzens. Du wirst staunen, was passiert, wenn du mutig bist und ihn gehst…!
Im meiner Arbeit als Sozialpädagogin begegne ich vielen Menschen, die bereuen, dass sie in der Vergangenheit so wenig gereist sind. Viele haben das Reisen Zeit ihres Lebens immer wieder nach hinten verschoben.
Erst war kein Geld da, dann war der Job wichtiger, die Familie usw.
"In der Rente haben wir ja Zeit", war der vorherrschende Gedanke.
Doch das Schicksal plante es anders: Entweder wurden diese Menschen krank oder der Partner verstarb.
Wenn du also die Möglichkeit hast, dir die Welt und das, was sie dir bietet, anzuschauen, dann tue das JETZT.
Warte nicht auf …?!
Denke daran:
Auf diesem wunderbaren Erdball gibt es soooo viele Wunder zu entdecken – hol sie dir heute!
Die ältere Generation ist sich absolut einig darüber, dass die Partnerwahl eine der wichtigsten Entscheidungen unseres Lebens ist.
Bevor du dich also so richtig fest an jemanden bindest, solltest du dir viel Zeit zum Kennenlernen lassen.
Denn nur so findest du heraus, ob der andere auch dauerhaft zu dir passt.
Merke dir:
Förderlich für eine gute Beziehung sind auf jeden Fall ähnliche Grundwerte und die Bereitschaft, immer mehr zu geben, als man bekommt.
Auch schadet ein gewisses Maß an Kommunikationsfähigkeit nicht, wie du in meinem ausführlicheren Blogartikel „5 Tipps für eine glückliche Beziehung“ lesen kannst.
Viele der von Karl Pillemeier befragten Senioren waren bereits geschieden.
Oder sie lebten in Beziehungen, die sie nicht glücklich machten.
Aus diesen Gründen jedenfalls solltest du nach Ansicht der Senioren NICHT heiraten:
Das geht in den meisten Fällen schief.
Probiers also lieber nicht aus.
Ein letzter Ratschlag für ein erfülltes Leben ohne Reue ist der folgende:
Das heißt im Klartext: Wenn du auf jemanden einen Groll hast, sprich ihn an.
Schluck ihn nicht runter.
Vielleicht kann er deinen (eventuell falschen!) Eindruck ja berichtigen.
Das ist die Chance, die in so einem (zugegebenermaßen schwierigen) Gespräch steckt.
Das gilt auch für diese Situation:
Halte nicht hinter dem Berg mit deinen Gefühlen.
Irgendwann kann der Tag kommen, am dem der andere nicht mehr da ist.
Und dann wirst du es wahrscheinlich bereuen, nichts gesagt zu haben.
Das ist die Erfahrung der älteren Generation. Viele dieser Menschen haben es erlebt, dass sie ihre Gefühle zu lange für sich behalten haben. Sie haben Dinge nie geklärt.
Zurück blieb neben der Einsamkeit dann folgendes: Ein Gefühl der Reue.
Tja, zu ändern ist das dann nicht mehr.
Also lege du deine Gefühle jetzt schon so oft wie möglich dar.
Nicht, dass du irgendwann mal bereust, es nicht getan zu haben…
Ein erfülltes Leben so ganz ohne Reue wird wahrscheinlich für niemanden von uns möglich sein. Das wäre utopisch.
Was wir natürlich trotzdem tun können, um dieser schmerzhaften Erfahrung zu entgehen, ist immer bestmöglich nach unseren persönlichen Werten und Vorstellungen zu handeln.
So können wir zumindest das Gefühl der Reue vermeiden, weil wir zu uns selbst gestanden haben.
Was dann am Ende daraus wird, liegt nicht in unserer Hand. Dann müssen wir die Karten spielen, die wir bekommen.
Bist du ebenfalls dieser Ansicht? Diskutiere mit und kommentiere diesen Artikel!
Alles Liebe, deine Nicole
Bild: Fotolia #123584568 © Visions-AD
P.S. Dies war Teil 4 der Artikelserie "Die Weisheit des Alters – was du von Menschen am Lebensende lernen kannst." Wenn du mehr über dieses Thema erfahren willst, klicke hier.
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