Was hältst du von diesem Zitat von Friedrich Nietzsche:
„Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave“?
Wenn du seinen Worten zustimmst, könntest du in nicht allzu ferner Zeit ein Minimalismus-Fan werden (oder es bereits sein?!). Du kannst mit dem Wort Minimalismus nichts anfangen? Kein Problem, das ändern wir gleich.
Fangen wir mal so an: Wahrscheinlich hast du vor einigen Jahren, als du selbst noch in der Ausbildung oder im Studium warst, sogar schon einmal so etwas wie Minimalismus praktiziert.
Unwissend.
Unfreiwillig.
Und zeitlich begrenzt…
Irgendwann jedoch war diese Zeit dann vorbei und du tauchtest motiviert und voller Energie ins normale Berufsleben ein.
Geld verdienen hieß die Devise.
GELD VERDIENEN
und
LEBEN.
Jetzt, zehn bis fünfzehn Jahre später stellst du fest, dass mit dem Geld verdienen das Leben so ziemlich in den Hintergrund gerückt ist.
Bestimmst wohnst du in einer tollen Wohnung oder in einem Haus, hast ein geregeltes Einkommen, musst dir nicht jeden Cent vom Mund absparen und fliegst öfters mal in den Urlaub.
Doch was tust du
DAZWISCHEN?
Auf der Couch liegen und dich von deinem stressigen Alltag erholen?
Jeden Tag wieder die Endlos-to-do-Liste in deinem Kopf abhaken?
Yoga bis zum Abwinken machen, damit du endlich wieder runterkommst?
Es geht noch weiter:
Wann hast du das letzte Mal deine Freunde gesehen, von einem anderen Leben geträumt oder einfach nur Wolken am Himmel beobachtet?
Wann durftest du
einfach nur SEIN?
Du erinnerst dich nicht?
Dann habe ich leider keine guten Nachrichten für dich: Du sitzt in der Konsumfalle – zumindest nach Ansicht eingefleischter Minimalisten-Fans.
Bevor wir uns jedoch mit diesen etwas näher beschäftigen, sollten wir vielleicht wirklich lieber klären, was Minimalismus eigentlich ist.
Fragt man Wikipedia erhält man folgende Definition:
„Einfaches Leben (…), auch freiwillige Einfachheit (…), Minimalismus oder Downshifting genannt, bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht.“
„Einfach leben“ im Sinne von wenig Geld ausgeben müssen in unserer heutigen Zeit ziemlich viele Menschen – fast jeder 6. Deutsche gilt als armutsgefährdet, weil sein Einkommen weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens der gesamten Bevölkerung beträgt (Quelle: Spiegel Online)
Das ist nicht einfach.
Es schmerzt, sich nicht alles kaufen zu können, was man möchte.
Immer mehr Menschen müssen deswegen einen Zweit- oder Drittjob annehmen, um wenigstens einigermaßen über die Runden zu kommen.
Es gibt jedoch auch andere, die ihre Ausgaben und das Konsumieren aus Überzeugung beschränken: Die Minimalisten.
Der Blogger Alex Rubenbauer beschreibt in seinem Gastbeitrag bei Geist und Gegenwart ein minimalistisches Leben so:
"Minimalismus ist Freiheit.
Es macht uns frei von der ständigen Pflicht, immer das Neueste kaufen zu müssen, um mithalten zu können.
Es macht uns frei von dem Irrglauben, dass Dinge oder Geld uns glücklich machen können.
Sie können es nicht. (...)"
Für mich ein sehr schlüssiges Konzept.
Ich lebe seit etwa fünf Jahren so, ohne bislang überhaupt gewusst zu haben, dass der Fachausdruck dafür „minimalistisch“ ist.
Begonnen hat dieses Leben nach einer Krisensituation, durch die ich beruflich und privat eine Zeitlang etwas langsamer machen musste.
Plötzlich hatte ich Zeit, zu spüren, was ich im Leben eigentlich möchte und was nicht.
Permanenter Stress, keine Zeit mehr für meine Lieben und eine Fortbildung nach der anderen waren es jedenfalls nicht mehr. Also strukturierte ich mich NEU.
Ich nahm mit 39 Jahren nach beruflichem Überfliegertum „nur“ noch eine Teilzeitarbeit an und startete nebenbei mit „meinweg-deinweg“.
Diese Internet-Plattform liegt mir sehr am Herzen, weil es mir wichtig ist, das was ich vom Leben lerne, mit anderen zu teilen.
Du als mein Leser sollst davon profitieren; es vielleicht anders machen und dein Leben bewusster wahrnehmen.
Das habe ich (genauso wie meine Klienten) am eigenen Leib erfahren. Und genau deswegen schreibe ich darüber auf „meinweg-deinweg“.
Tanke Lebenskraft und lerne, bewusster zu leben
Ja, ich will das kostenlose Bewusster Leben-Begrüßungspaket mit vielen tollen Inspirationen für meine Persönlichkeitsentwicklung beziehen.
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Natürlich nimmt es viel Zeit in Anspruch, sich mit Themen der Sinnfindung und Persönlichkeitsentwicklung zu befassen, doch du bist es mir wert.
Ich bin es mir wert.
Dafür nehme ich auch finanzielle Einbußen in Kauf.
Ich kaufe mir kein teures Auto oder die neueste Jeans.
Ich kaufe mein nostalgisches Küchenschränkchen im Gebrauchtwarenhaus.
Ich fahre nicht für 2000 Euro in den Urlaub sondern für 900. Das tue ich maximal einmal im Jahr (und lege dafür schon ein Jahr vorher monatlich einen bestimmten Betrag beiseite).
Ich besitze kein iPhone oder einen Thermomix (und schäme mich nicht mal dafür!)
Mein Freizeitprogramm sieht so aus, dass ich im Wald spazieren gehe und 1 x im Monat ziemlich viele Bücher aus der Bibliothek entleihe.
Trotzdem wohne ich in einer angenehmen Umgebung, gehe einmal pro Woche Essen und habe (gerne auch mal am Nachmittag!) Zeit für meine Lieben oder zum Schwimmen zu gehen.
Das ist mein Luxus.
Das alles hört sich jetzt vielleicht ziemlich unmodern an, aber seitdem ich so lebe kann ich dir sagen: Ich vermisse nichts.
Und bekomme stattdessen: Ein intensives, schönes Leben,in dem ich auch mal durchatmen und mich auf das Wesentliche (Zeit für die Menschen und Dinge, die ich liebe) besinnen kann.
Verzicht fühlt sich irgendwie anders an.
Ist das jetzt Minimalismus, fragst du?
Ich denke schon.
So wie ich es verstehe, geht es dabei nicht darum, dass du blind auf jeglichen Konsum verzichtest, sondern auswählst, wofür du dein Geld ausgibst und alle unnötigen Sachen weglässt.
Was „unnötig“ ist, entscheidest am Ende du selbst.
Minimalismus ist eben eine geistige Haltung.
Eine Einstellung für ein bewussteres Leben und der Pflege sozialer Kontakte.
Was mich angeht:
Mit 39 Jahren ist nach Ansicht unserer Gesellschaft für eine kinderlose studierte Frau sicher „mehr“ drin.
Doch mit den Jahren bin ich wirklich stolz darauf, das Hamsterrad verlassen zu haben.
Die Quittung dafür ist zwar weniger Einkommen, jedoch bin ich wesentlich glücklicher und fühle mich in meinem Leben angekommen.
Was wichtig ist:
Das ist jetzt keine Verurteilung derjenigen Menschen, die viel arbeiten und sich einen hohen Lebensstandart gönnen.
Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie er sein Leben lebt und wenn jemand in seinem Job aufgeht und dabei noch einen guten Verdienst hat, ist das ein absoluter Jackpot!
Für mich aber war es NICHT die passende Lebensform.
In mir hat immer etwas gerufen: „Dir FEHLT etwas.“
Das habe ich zum Glück jetzt gefunden.
Der Journalist Robert Wringham hat ein Buch darüber geschrieben. Es heißt: *„Ich bin raus – Wege aus der Arbeit, dem Konsum und der Verzweiflung.“
In diesem propagiert er auf S. 260 ff. dies:
"1. Kaufen Sie nichts oder schaffen Sie sich nichts an, was Sie nicht essen können.
2. Schaffen Sie alles ab, was Sie nicht regelmäßig benutzen
oder das keinen besonderen ästhetischen Wert für Sie hat."
Das Ziel beim Minimalismus ist es, die Konsumfalle zu verlassen und ein angenehmes Leben ohne „Lohnsklaverei“ (wie er das tägliche Arbeiten nennt) zu führen.
Wenn du weniger besitzt, musst du weniger ausgeben und damit weniger arbeiten (wenn du das möchtest!).
Die sich dafür anbietende Gleichung ist diese:
Weniger Besitz = mehr Freiheit.
Klingt einfach.
Banal.
Doch es bedeutet Einschnitte an verschiedenen Stellen unseres Lebens.
Alles für die Freiheit.
Für ein Leben außerhalb des Konsumzwanges.
Daraufhin stellt sich für mich nun die Frage:
„Gibt es noch mehr PROs außer ´nur´der Freiheit?“
Lass uns dies ein wenig genauer unter die Lupe nehmen:
Ein einfaches Leben bietet aufgrund der (bewusst gewählten!) Einschränkung einige nicht zu unterschätzende Vorteile:
Wenn du weniger konsumierst, bleibt dir mehr Zeit und Geld für die wirklich wichtigen Dinge (soziale Kontakte, intellektuelle & spirituelle Beschäftigungen, Hobbys usw.)
Damit spürst du dich wieder selbst und erkennst besser, was dir guttut und was nicht.
Du bist unabhängiger – sowohl von deinem Arbeitgeber als auch von deiner Bank.
Ein Beispiel: Wenn du dir ein Haus kaufst, musst du sehr wahrscheinlich Schulden machen. Doch damit nicht genug: Auch der Unterhalt eines Hauses kostet Geld. Mal ist die Heizung kaputt, dann muss gestrichen werden oder du brauchst Blumen für deinen Garten.
Bei bescheideneren Wohnverhältnissen in Miete fällt dies alles weg und dir bleibt mehr Geld für dich selbst.
Übermäßiger Konsum schadet unserer Umwelt. Besonders der weltweite Plastikverbrauch ist enorm, jährlich gelangen 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen ins Meer - zu Lasten unendlich vieler Meereslebewesen und Vögel.
Minimalistische Kernseife statt Duschgel (welches Unmengen an Mikroplastik ins Grundwasser absondert) könnte ein Weg aus dieser Misere sein.
Weiterhin könntest du, um die Umwelt zu schonen und Geld zu sparen z.B. öfters Gebrauchtwaren kaufen. Diese freuen sich über eine nutzbringende Wiederverwendung und können dir gute Dienste erweisen.
Wenn du weniger arbeitest, hast du allgemein weniger Stress.
Davon wiederum profitiert dein seelisches Wohlbefinden.
Hierzu kann ich nur sagen:
Dies sind nur einige schlagkräftige Argumente für eine alternative Lebensform zum weitverbreiteten Konsumdenken.
Du willst noch mehr wissen zu diesem Thema?
Dann schau dir den Blogartikel von Alex Rubenbauer an.
Oder diese Reportage auf YouTube, die das Ganze gut zusammenfasst.
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Dies ist eine Frage, die jeder Mensch für sich selbst beantworten muss.
Sicherlich wird es eine Herausforderung sein, seine Ausgaben herunterzufahren und einen weitaus geringeren Lebensstil zu praktizieren.
Jedoch gewinnst du auch etwas, was nicht zu unterschätzen ist:
D.h. du bist nicht mehr der Sklave deiner eigenen Besitztümer und musst wie ein Verrückter arbeiten, um sie zu finanzieren.
Weiterhin schonst du die Umwelt, hast mehr Zeit und Geld für die wesentlichen Dinge und kannst das, was du im Leben willst, besser erkennen.
Auch ist es eine Kampfansage an die konsumorientierte Gesellschaft, die mit ihrem „höher, schneller, weiter“ immer mehr Menschen an diesem Druck zerbrechen lässt.
Da ist guter Rat teuer, was du machen sollst, oder?
Doch sei beruhigt, mit diesem Tipp liegst du garantiert nie falsch:
Lass dir dabei von niemandem etwas vorschreiben – weder von mir noch von deinem Umfeld, das dir sagt, dass du nur mit einem guten Job, in dem du so richtig Kohle verdienst und der Überflieger bist, etwas wert bist.
Das bist du nämlich auch OHNE diesen ganzen Krempel schon!
Ganz egal, wie du´s am Ende machst:
Und vielleicht stellst du dann (genauso wie ich) eines schönen Tages fest, dass ein Leben mit etwas weniger (bzw. bewusst ausgewähltem!) Konsum sehr viel erfüllender ist als es das neueste iPhone es je sein könnte… :)
Danke für deine Zeit und deine Meinung zu diesem Thema!
Alles Liebe,
Nicole
Veränderung
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